Pressemitteilung vom 15.04.2014

Gesunder Menschenverstand

Kommentar von Dr. Kai H. Warnecke, Hauptgeschäftsführer Haus & Grund Deutschland

Für gut 40 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland sind die Gebäude verantwortlich. Das ist eine häufig benutzte und missverständliche, wenn nicht gar falsche Zahl. Denn auf die 40 Prozent kommt nur derjenige, der zum Energieverbrauch durch Heizung und Warmwasser auch den Verbrauch durch technische Geräte, wie Kühlschränke, Waschmaschinen und Fernseher, hinzurechnet.

Diese Zahl ist irreführend, denn sie deutet ein hohes Verbrauchs- und Einsparpotenzial durch energetische Modernisierungen an, das in Wahrheit nicht besteht. Denn mit einer Dämmung der Außenwand reduziert sich weder der Stromverbrauch von Kühlschrank und Fernseher noch kann der Energieverbrauch für die Herstellung von Warmwasser gesenkt werden.

Mehr noch: es wird deutlich, dass moderne Heizungen und die Gebäudetechnik nur einzelne Elemente sein können, um den Energieverbrauch zu senken. Wesentlich wird auch der Wille der Nutzer sein, seien es Mieter oder selbstnutzender Eigentümer, den Verbrauch zu senken. Zu Recht hat Bundesbauministerin Hendricks daher darauf hingewiesen, welche Bedeutung energiesparende Hausgeräte und überlegtes Heizverhalten haben. Und dies, obwohl der Hinweis, im Winter einen Pullover anzuziehen, schon ihrem Parteifreund Sarrazin nur Ärger einbrachte.

Die Debatte aber zeigt einen richtigen Weg. Auch jenseits teurer Modernisierungen können alle einen Beitrag zur Energiewende leisten. Durch sparsames Verhalten im Alltag – mit gesundem Menschenverstand.